1968-1979

1968 - 1969

Auf Vermittlung von Michael Heldwein wurde 1968 mit den Alten Herren von Bärnau ein Wohltätigkeitsspiel zugunsten des Roten Kreuzes vereinbart. Beim anschließenden kameradschaftlichen Beisammensein wurde mit Begeisterung beschlossen: „Wir fangen wieder an!“

Im Zuge der anlaufenden Flurbereinigung witterte man Morgenluft, eine einmalige Chance bahnte sich an. Die Gemeinde ließ wissen, dass die günstige Aussicht bestünde, für einen aktiven Sportverein durch die bevorstehende Flurbereinigung ein Sportgelände auszuweisen. Bürgermeister Michael Bäuml, selbst viermal 2. Vorstand des VfB, nahm sofort mit seinen Gemeinderäten – unter ihnen auch der einstige 1. Vorstand Albert Franz - den Gedanken auf, eine bleibende Sportanlage zu schaffen. Michael Bäum! selbst sprach einige Grundbesitzer an, um einen Grundankauf zu erwirken - ohne Erfolg.

Man plante die Sportanlage nicht in unmittelbarer Ortsnähe und befasste sich mit einem Grundstuck des Anwesens Johanna Zölch am Schmiedbühl. Das Gutachten des Flurbereinigungsamtes verwies auf felsigen Untergrund. Außerdem hätte die Schräglage enorme  Planierungskosten eingetragen. Die um Hilfe gebotene Panzergrenadierbrigade der Amerikaner in Weiden hatte ohnehin zuvor absagen müssen. Der erste Anlauf scheiterte also. Eine andere Lösung musste gefunden werden.

1970

 Wiedergründung des VfB

 Die fußballinteressierte Jugend regte in Absprache mit einstigen Aktiven im Laufe des Frühjahrs 1970 an, den VfB wieder zu aktivieren. Hugo  Hecht trommelte die alten und die angehenden  Mitglieder buchstäblich zur Wiederaufnahmeversammlung.

Ehemalige Vorstände Albert Franz und Michael Bäuml eröffnen die Versammlung.

Zu dieser Versammlung am 9. Mai lud man auch den Gründungsvorstand Albert Franz ein, der in allgemeiner Erwartung im Beisein von Bürgermeister Michael Bäuml die Veranstaltung eröffnete.

Er erinnerte daran, welche Gründe zum Ruhen des Vereins geführt hatten. Eine angetragene Kandidatur zum 1. Vorstand lehnte er aber ab. Dann übergab er das damalige Vereinsvermögen von 300 DM, das sich inzwischen auf 572,57 DM verzinst hatte. Ebenso konnten Bälle, Tornetze, Torpfosten und die Bühne übernommen werden.

Wesentliche Punkte dieser Versammlung zur Wiedergründung des VfB waren die Neuwahlen der Vorstandschaft, die Weiterführung, Erneuerung oder Erklärung der Mitgliedschaft, die Meldung an den Landesverband und nicht zuletzt die Beschaffung eines geeigneten Sportplatzes. Die Wahl eines Spielleiters verschob man bis zur Wiederaufnahme des Spielbetriebes. Einstimmig vereinbart wurde ein Mitgliedsbeitrag von 1 DM.

 Am 8. August wurden die Satzungen, in Vordruck des Landesverbandes, angenommen.

Da dringend ein Sportplatz benötigt wurde, stellte Alois Zeitler gegen Pacht in den Gartenäckern ein Feld als Fußballplatz zur Verfügung. Damit war der Weg für eine aktive Betätigung des VfB wieder gegeben.

Bis zu dieser Zeit hatten die Jugendspieler meistens in Iglersreuth beim Bahnhof auf einer Wiese trainiert.

Schon am 15.8. stellte der Verein eine Jugendmannschaft auf. Alois Zeitler und Hugo Hecht waren bereit, diese vorerst zu betreuen. 11 Autobesitzer meldeten ihre Bereitschaft, die junge Elf zu ihren Einsätzen zu chauffieren.

Zum ersten Verbandsspiel gegen den SV Wildenau kam man allerdings einen Tag zu spät. Statt am Samstag reiste man erst am Sonntag nach Wildenau und musste unverrichteter Dinge wieder nach Hause fahren. Der Gag an der Sache war noch, dass die Spielerpässe der Jugendspieler zu diesem Zeitpunkt noch nicht von der Passstelle des BFV in Thanhausen eingetroffen waren, somit hätte das Spiel an diesem Samstag sowieso nicht stattfinden können. Für eine Schiedsrichterlehrgang wurde August Heldwein vorgeschlagen, wofür sich dieser auch bereit erklärte.

1971

 In der MV am 31. Januar konnten zum Sportplatzbau noch keine grundlegenden Aussagen gemacht werden. Laut Bürgermeister Michael Bäuml wären die finanziellen Belastungen für die Gemeinde allein zu groß. Er sicherte dem VfB jedoch zu, dass auf alle Fälle ein Sportplatz geschaffen werde.

So wurde die Aufstellung einer 1. Mannschaft, die Wahl eines Spielleiters und eine Sammlung für den Sportplatz noch zurückgestellt. In den neuen Vereinsausschuss wurden Hans-Jürgen Kispert und Kurt Trepel als Kassenrevisoren und Buchprüfer gewählt sowie als weitere Ausschussmitglieder Alois Zeitler, Hugo Hecht, Ludwig Meier, Richard Mages und Alfons Zölch. Fritz Kispert wollte seinen Saal nicht an den VfB verpachten, erklärte sich aber grundsätzlich bereit, ihn jederzeit dem Verein zur Verfügung zu stellen.

In der Generalversammlung am 29.3. wurde eine neue Vorstandschaft gewählt. Josef Friedl übernahm zusammen mit Michael Zeitler als Stellvertreter die Vereinsführung. Als Spielleiter stellte sich Hugo Hecht zur Verfügung. Da Alois Zeitler die Jugend nicht weiter betreuen konnte, wurden in Winfried Kispert und Anton Wührl neue Jugendtrainer gefunden. Erwähnenswert sei hier noch der Kassenstand: 41,71 Reingewinn wurden erwirtschaftet.

In der MV am 29.8. wurde ein Betreuer für die nunmehr aktive 1.Mannschaft erforderlich. Das Training hatte Jürgen Kispert übernommen. Bereits am 18. Juli wurde ein erstes Freundschaftsspiel gegen den SV Griesbach bestritten und mit 0:8 verloren. Ein weiteres wurde beim SV Schönkirch mit 9:0 gewonnen. Die Betreuung der 1. Mannschaft übernahmen Alwin Sölch und Alfons Zölch. Das erste Meisterschaftsspiel in Mähring wurde mit 1:8 verloren.

Der aktive Spielbetrieb wurde durch eine weitere Mannschaft – einer Schülermannschaft – verstärkt.

Sportplatz nimmt Gestalt an

Im Laufe des Jahres war auch die Schaffung eines neuen Sportplatzes vorangetrieben worden. Eine Anlage bot sich jetzt ortsnah auf den dortigen Felder an die Gemeinde, um der ihr dadurch einen ersten Ansatz für das Vorhaben zu schaffen.

Die übrigen Grundbesitzer Ludwig Fischer, Hans Schicker, Karl Fischer und Hans Sollmann konnten sich nicht gleich entschließen. Sie wollten allenfalls gegen ortsnahen Grund tauschen. Nachdem die Bedingungen der Grundstückeeigentümer zu deren Zufriedenheit geregelt wurden, war die grundlegende Voraussetzung für einen Sportplatz geschaffen. Auch hier und wie bei anderen mit Weitblick durchgeführten Maßnahmen handelte Bürgermeister Bäuml nach der Maxime seiner kommunalen Amtsführung: „Man muss tun, als wenn’s das eigene wäre!“

1972

Die Neuwahlen brachten wiederum einige Veränderungen. Jugendtrainer war inzwischen Vinzenz Bauer aus Iglersreuth geworden. Im Laufe der ersten Jahreshälfte ging der neue Sportplatz der Vollendung entgegen.

Der neue Sportplatz wird eingeweiht

Am 11. Juni war es endlich »weit Der neue Sportplatz wurde vom BGR Franz Geiger feierlich eingeweiht.

Vor etwa 600 Zuschauern konnte der neue 1.Vorstand Alwin Sölch den Schirmherrn, Landrat Otto Freundl, Altbürgermeister und Ehrenbürger Michael Bäuml und den 1. Bürgermeister der Stadt Bärnau Anton Zant begrüßen. Mit Wirkung vom 1. Januar war Thanhausen in die Großgemeinde Bärnau eingegliedert worden. Da aller Gemeindebesitz, auch die Sportanlage der Großgemeinde übereignet worden war, fand deshalb die Übergabe durch 1. Bürgermeister Anton Zant aus Bärnau statt. BLSV-Vorsitzender Franz Brunner, Bezirksspielleiter Otto Zeidler und BGR Franz Geiger beglückwünschten den VfB zu diesem Sportplatz.

Altbürgermeister Michael Bäuml, der ja maßgeblichen Anteil an der Entstehung der Anlage hatte, eröffnete mit einem symbolischen Anstoß das Einweihungsspiel des VfB gegen die A-Klasse-Mannschaft SV Griesbach. Das Spiel endete schließlich freundschaftlich 1:1.

Ein Tanz im Kispert-Saal beschloss diesen denkwürdigen Tag, der von seiner Festlichkeit und von seinem Erfolg her einen ersten Höhepunkt des Vereins darstellte.

In diesem Jahr griff auch eine 2. Mannschaft ins Spielgeschehen ein. Die Betreuung übernahmen Norbert Schicker und Alfons Zölch

Da der neue Platz zunächst pfleglich behandelt werden musste, wurde eigens eine Platzkommission berufen. Norbert Falk, Alfons Zölch und Alois Beer sollten jeweils über die Benutzung des alten oder neuen Sportplatzes entscheiden. Trainiert wurde zunächst weiterhin auf dem alten Fußballfeld

Michael Zeitler übernahm inzwischen die Schülerleitung, während Johann Schwäger!, August Heldwein und Alois die Arbeit der Jugend teilten.                                 

Der VfB führte erstmals ein Pokalturnier durch.

Ebenfalls zum ersten Mal verpflichtete der Verein einen Trainer - Klaus Tschinkl.

Vorbildlich betreut wurden die Spieler bei allen Einsätzen und bei Verletzungen durch Hugo Hecht.

Nach längerem Leiden verstarben in diesem Jahr Ludwig Kutzer und völlig unerwartet Rudolf Hültner, beide etwa fünfzigjährig.

1973

Im Januar verließen die drei Kispert-Brüder den Verein.

In einer schriftlichen Abstimmung sprachen sich die Aktiven daraufhin für einen Wechsel  des  Vereinslokals aus. Mit der Eingemeindung waren im Gemeindehaus Räumlichkeiten frei geworden. Die von Silvan Kraus belegte Kanzlei ließ sich auf die linke Gebäudehälfte beschränken. Im Dachgeschoss wurden in Eigenleistung Umkleideräume geschaffen und im Keller eine Duschkabine eingerichtet. Angesichts des geringen Erfolgs verließ Trainer Tschinkl den Verein wieder.

Josef Schedl übernimmt Training

Das Training übernahm vorübergehend Josef Schedl und danach Klaus Schneider. Die Stadt Bärnau verpachtete an den VfB einen zusätzlichen Raum im Untergeschoss, der seitdem den Fußballern zur Verfügung stand.

Im Sommer wurde durch Pfarrer Franz Pflaum die Flutlichtanlage eingeweiht. Bei der Besprengung mit Weihwasser gab ein Strahler prompt seinen Geist auf.

1974

Der ehemalige Vereinswirt Fritz Kispert kündigte seine Reklametafel und trat aus dem VfB aus.Otmar Hecht, Alfred Tauber und Ludwig Hecht fertigten uneigennützig ein Verkaufshäuschen am Sportplatz. Klaus Schneider musste seine Tätigkeit als Trainer aus beruflichen Gründen aufgeben. Das wöchentliche Training am Freitag übernahm danach Klaus Berschneider. Seine systematische Trainingsarbeit zeigte schon nach kurzer Zeit den ersten Erfolg.

Nach der Vorrunde 74/75 belegte die Erste Mannschaft den 2. Platz in der Tabelle. Geplant wurden Ballfangzäune hinter den Toren. Da vom Bezirk jedoch nur 300 DM an Zuschuss eingingen – 5000 DM wären erforderlich gewesen – konnten sich nur neue Tornetze geleistet werden. Eine erfreuliche sportliche Bilanz konnten die Schüler unter ihrem Trainer Josef Friedl mit dem 2. Tabellenplatz vorweisen. Auch Gerhard Hecht machte durch Erfolge bei der Leichtathletik Gemeinschaft Stiftland durch gute Platzierungen in 400 und 800 Meter-Läufen auf sich aufmerksam. Ausschussmitglied Ludwig Meier trat aus dem Verein aus.

1975

Im Mai konnte Spielleiter Norbert Falk einen schönen Erfolg der 1. Mannschaft vorweisen - die Vizemeisterschaft.

Aufstiegsspiel verloren

In einem erforderlichen Entscheidungsspiel gegen den zweiten der C-Klasse-West, den FC Niederlamitz, um den Aufstieg in die B-Klasse in Marktredwitz musste sich der VfB mit 0:5 Toren geschlagen geben.

Damit wurde auch der Aufstieg in die nächsthöhere Klasse verspielt.

Die Schüler errangen schließlich die Meisterschaft und stiegen in die Kreisgruppe Ost auf.

Die Jugend erreichte einen 5. Platz.Trainer Klaus Berschneider holte seinen Pass ab, nachdem er die 1.Mannschaft zu dem ansehnlichen Erfolg geführt hatte. In diesem Jahr verzichtete der Verein auch auf  die  weitere Nutzung des Behelfsplatzes und gab diesen an Alois Zeitler zurück.

1976

Der Spielbericht über die Vorrunde 75/76 war katastrophal und veranlasste Spielleiter Norbert Falk zu einem eindringlichen Appell an die Spieler. Einem Sieg standen 10 Niederlagen gegenüber. Das bedeutete den letzten Tabellenplatz.

Nachdem sich Alwin Solch als Vorstand nicht mehr zur Verfügung stellte, wurde Ludwig Hecht 1. Vorstand. Inzwischen trainierte Josef Trißl die Mannschaften, konnte aber mit einer neuformierten Mannschaft - Durchschnittsalter 20 1/2 Jahre - das Tief nicht so schnell überwinden. Hinter dem Südtor wurde endlich der notwendige Ballfang errichtet. Durch Pensionierung des Gemeindeschreibers Silvan Kraus verlor Gemeindekanzlei ihre Bedeutung. Ihre Funktion ging in das Rathaus nach Bärnau über und ihr Raum wurde frei. Peter Fischer verließ den Verein und schloss sich dem TSV Bärnau an.

1977

Im Vereinsheim baute man um. Die ehemalige Kanzlei wurde in Fortführung der Mauer des im Südwesteck gelegenen ehemaligen Sitzungszimmers des Gemeinderats abgeteilt, die Scheidewand zur Giebelseite entfernt, sodass sich ein recht brauchbarer Raum ergab. Die Einrichtung stellte die Gambrinus-Brauerei aus Weiden. Alwin Solch übernahm die  Bewirtung  des renovierten Vereinsheimes. Die 1. Mannschaft belegte zwar weiter einen unteren Tabellenplatz, durfte aber erstmals den Fairness-Preis in Form einer Trikotgarnitur entgegennehmen. Für die Saison 77/78 wurde eine zweite Schülermannschaft angemeldet. Alois Gleißner aus  Iglersreuth fertigte einen Markierungswagen, der die Einzeichnung des Spielfeldes erheblich vereinfachte.Trainer Trißl verabschiedete sich im Oktober, Artur Wettinger aus Hermannsreuth ersetzte ihn kurzzeitig.

1978

Im Februar wurde Alois Zeitler als neuer Vorstand gewählt. Den aktiven Schiedsrichtern wurden die Vereinsbeiträge erlassen.

Gerhard Konrad wird neuer Trainer

Zum 1. März konnte ein erfahrener Trainer - Gerhard Konrad aus Schwarzenbach verpflichtet werden, der von Beginn an konsequent sein Trainingsprogramm durchzog. Auf dem Sportplatzgelände erweiterte man den Geräteschuppen und erstmals wurde ein Aufsitzmäher angeschafft, um dem Platzwart das mühsame Arbeiten mit dem Kleinmäher zu erleichtern. An Zugängen für die 1. Mannschaft konnten Albert Schrems und Bernhard Rosner vom TSV Bärnau aufgenommen werden. Die Beitragserhöhung wurde auf Abbuchungsverfahren umgestellt - eine erhebliche Entlastung für den Kassier. Kameradschaftlich abgeschlossen wurde das Vereinsjahr wie all die Jahre zuvor durch eine Nikolausfeier.

1979

Beschlossen wurde, dass in Zukunft die Vorstandschaft im zweijährigen Turnus gewählt wird. Verschiedene Zuschüsse wurden für die Anschaffung von Bällen und Aluminium-Toren verwendet.

Freundschaftsspiel gegen den 1.FC Nürnberg Amateure

Höhepunkt in diesem Jahr war zweifellos ein Gastspiel der Amateure des 1.FC Nürnberg am 28.7 in Thanhausen, das die heimische Elf mit 0:17 Toren verlor.

1980 sollte das 30-jährlge Gründungfest des VfB gefeiert werden. Der Verein verzichtete aber zugunsten der Blaskapelle Thanhausen, die das 40-jährige Gründungsjubiläum in Verbindung mit dem Kreismusikfest des NBMB in diesem Jahr begehen wollte und verschob das Gründungsfest auf das Jahr 1981. Als Attraktion unternahm man eine zweitägige Ausflugsfahrt nach Koblenz.

Vizemeisterschaften

Die Schüler- und die Reservemannschaft wurden jeweils Vizemeister der Saison 78/79. Dass auch Trainer Gerhard Konrad erfolgreich arbeitete, bewies der 2. Tabellenplatz der 1. Mannschaft zur Vorrunde 79/80. Josef Schedl und Willibald Schwägerl erklärten sich bereit für die bereits etwas „reiferen“ Fußballer eine AH-Mannschaft zu organisieren.Die Weihnachtsfeier fand erstmals in Hohenthan Im Gasthof Schuller statt, weil der Kispert-Saal nicht mehr verfügbar war.

 

Die Vereinschronik wurde von Ehrenmitglied Robert Birkner erstellt.